Die Geschichte von Hell's Kitchen

Englischer Artikel von Kirkley Greenwell, übersetzt von Simona Schulze

Am Times Square und in der West 42nd Street wurden fundamentale Erneuerungen und Verschönerungen durchgeführt. Im alten ursprünglichen Stil ist nur ein Viertel erhalten geblieben: Hell's Kitchen. Geographisch gesehen befindet es sich westlich der 8th Avenue zwischen der 34th und 59th Street.

Genauso anschaulich wie der Name präsentiert sich dabei auch die Geschichte von Hell's Kitchen. Obwohl die Gegend heutzutage eher für gute Restaurants als für Schlägereien bekannt ist, können sich viele Bewohner an die düstere Geschichte erinnern.

Historie eines besonderen New Yorker Viertels

Viele Jahre lang war Hell's Kitchen für seine Brutalität bekannt. Von "schlagkräftigen" Argumenten bis hin zu Aufständen und Kämpfereien war das Leben von Gewalt geprägt.

Allein der Name der Gegend spricht Bände. Niemand weiß den genauen Ursprung, es wird spekuliert, dass das erste "Hell's Kitchen" ein Mietshaus in der 54th Street war. Andere wiederum verweisen auf das berüchtigte Gebäude in der 39th. Auch eine Gang trug diesen Namen. Die Wahrheit über den Ursprung lässt sich jedoch nur schwer überprüfen, weil es noch mehrere erschreckende Spitznamen in diesem Viertel gab: Battle Row und House of Blazes, weil Brandstiftung ein beliebter Zeitvertreib war. Hell's Kitchen sollte eine Bezeichnung für einen Ort sein, der eben noch heißer als die Hölle ist. Einen ähnlichen Slum mit demselben Namen gab es auch in London.

Egal woher der Name stammt, er passt. Seit jeher war das Viertel mit Problemen wie Gewalt und allgemeinen Unruhen belastet. 1851 eröffnete die Hudson River Railroad eine Station in der West 30th Street. Der Zugverkehr ermöglichte es, dass hier Fabriken, Holzlager und Schlachthöfe entstanden. Die Arbeiter, meistens Immigranten, wohnten in Mietshäusern.

Armut und Platzmangel waren der Grund für Auseinandersetzungen zwischen irischen Katholiken und Protestanten als auch zwischen den Iren und Afro-Amerikanern. Später beherrschten Banden wie die Gophers und danach die Westies die Straßen. Hell's Kitchen diente zudem als Kulisse für eine der bekanntesten Bandenrivalitäten. Die Sharks und die Jets bekämpften sich in Leonard Bernsteins West Side Story.

Selbst die rauflustigste Gegend kann umgestaltet und verbessert werden. In den 30er Jahren wurden die schlimmsten Mietshäuser abgerissen und die Eisenbahnschienen entfernt. Die Hochbahn in der Ninth Avenue, die über Generationen keinen Sonnenstrahl in die Straße ließ, wurde ebenfalls abgebaut. Wegen der günstigen Lage zum Theater District sind viele Schauspieler hierhergezogen.

Es begann die erfolgreiche Zeit der Off-Broadway Theater und das Actors Studio in der West 44th Street brachte Stars wie Marlon Brando und Marilyn Monroe hervor. Die Bewohner kümmerten sich um leerstehende Plätze, legten Parks an und vertrieben die Kriminellen. Gegen Ende der 50er Jahre plädierten Unternehmer für eine angenehmere Bezeichnung als Hell's Kitchen und schlugen in Anlehnung an den früheren Bürgermeister DeWitt Clinton den Namen Clinton vor.

Hell's Kitchen heute

Heutzutage gibt es keine Bandenkriege mehr. Das neue Problem stellt die Gentrifizierung dar. In den angrenzenden Neighborhoods Chelsea und der Upper West Side haben sich in letzten Jahren wohlhabende und junge Geschäftsleute niedergelassen. Hell's Kitchen liegt genau dazwischen und würde im Gegensatz dazu lieber seinen ursprünglichen Charakter als Wohnviertel der Arbeiterklasse behalten.

Seit geraumer Zeit sind Deutsche und Iren fortgezogen. Währenddessen sind Italiener, Griechen, Osteuropäer, Puerto-Ricaner, Peruaner und weitere Völkergruppen gekommen. Diese Vielfalt spiegelt sich in den unterschiedlichen Geschäften und speziell in den Restaurants wider. Vor einem Jahrhundert sind die Verkäufer noch mit ihren Wagen durch die Straßen gezogen, heute stellt das reichhaltige Angebot der Restaurants eine fortgesetzte Tradition dar. Theaterbesucher kommen vor oder nach der Vorstellung gern in die "Restaurant Row" in die West 46th Street. Im Zentrum der Gegend, in der Ninth Avenue, findet alljährlich im Mai das International Food Festival statt. Die Straßen sind dann für den Verkehr gesperrt. Zahlreiche Stände bieten Köstlichkeiten aus der ganzen Welt an.

Mit seinem lebendigen Charakter und der authentischen Umgebung scheint Hell's Kitchen immer angesagter zu werden. Die New Yorker beschreiben Clinton als ein aufstrebendes Viertel, das sicherer und attraktiver denn je ist. Trotz der neu gewonnenen Popularität halten einige Bewohner an der rauen Geschichte fest und benutzen noch den alten Namen – Hell's Kitchen.

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