Immer Mitte September befindet sich Manhattan fest in deutscher Hand. Grund dafür ist die Annual German-American Steuben Parade in New York City: Bis zu einer Million Menschen werden die farbenfrohen Umzugswagen, bunten Trachten, Chöre, Tanzformationen, Musikbands, Würdenträger und zahlreichen kulturellen Vereine, manche davon eigens aus Deutschland, der Schweiz und anderen deutschsprachigen Ländern angereist, bejubeln.
Die Woche steht wie immer im Zeichen der „German-American Friendship". Zu den Höhepunkten neben dem Festzug zählen sicherlich die zeremonielle Kür der „Queen of the German-American Steuben Parade“, die „German-American Friendship Party“ und die eigens organisierten Oktoberfeste. Veranstalter ist das German-American Steuben Parade Committee of New York.
Die Geschichte der Steuben Parade
Die Parade besteht seit 1957 und sollte der deutschstämmigen Einwanderer-Gemeinde in den USA anfangs ein Forum bieten, um ihrer Kultur und Tradition zu gedenken und auch öffentlich vorzustellen. Darüber hinaus dient die Parade als respektvolle Anerkennung für den Beitrag, den die Deutschstämmigen zur Entwicklung und zum Wohlstand der Vereinigten Staaten geleistet haben. Natürlich sollen durch die feierliche Parade auch die guten und tief gehenden Beziehungen beider Nationen unterstrichen werden.
Etwa 29 Prozent aller US-Einwohner haben deutsche Vorfahren. Allein in New York City leben etwa 500.000 Deutsch-Amerikaner. Insgesamt gibt es in den Vereinigten Staaten mehr deutschsprachige Menschen als in der Schweiz.
Zu den berühmtesten US-Bürgern mit deutschen Wurzeln zählen etwa August Roebling, Ingenieur der Brooklyn Bridge, der Jeans-Fabrikant Levi Strauss, der Bierbrauer Adolphus Busch ("Budweiser"), die Ex-Präsidenten Herbert Hoover und Dwight Eisenhower, der Diplomat Henry Kissinger, „Peanuts"-Vater Charles Schulz, Immobilien-Mogul Donald Trump und Schauspielerin Sandra Bullock.
Namensgeber der Parade ist Friedrich Wilhelm Baron von Steuben (1730-1794), ein hochdekorierter preußischer General, der während des Siebenjährigen Kriegs unter Friedrich dem Großen gedient hatte. 1777 ging Steuben nach Nordamerika und trat während des bereits entflammten Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs (1775-1783) der Kontinentalarmee bei. Als Stabschef und Inspektor unter General George Washington trug Steuben dazu bei, die Ausbildung, Organisation und Disziplin der Truppen entscheidend voranzutreiben – eine Voraussetzung für den Sieg über das britische Empire. Seinen Lebensabend verbrachte Steuben teils in New York City oder auf seiner Farm in Oneida County im Bundesstaat New York.