"Als Teenager habe ich noch Ohrenstöpsel getragen, um den Lärm halbwegs ertragen zu können, das ging aber gründlich in die Hose. Man kann dieses Turnier hassen oder lieben. Wenn man es liebt, kann man hier auch Großes schaffen. Aber wenn du da nicht eisern die Konzentration hältst, bist du rettungslos verloren. Irgendwie ist das alles aber großes Kino." Thomas Haas, deutscher Tennisspieler.
Weder im Arthur-Ashe-Stadium noch im Louis-Armstrong-Stadium herrscht die gewohnte Tennisatmosphäre. Stille? Fehlanzeige. Stattdessen: Flugzeuge fliegen über den Centre Court, die U-Bahn rattert unmittelbar an der Anlage vorbei, vom Musikfestival nebenan drängt Hardrock zu den Spielern. Dazu ist es windig, heiß und stickig auf dem Hartplatz. Zuschauer unterhalten sich während der Ballwechsel, essen, telefonieren, trampeln vor Begeisterung auf die Blechtribünen. Zwischenrufe sind alles andere als eine Seltenheit. Und: Ist das Match gut, steigt der Lärmspiegel im Hexenkessel weiter ins Unerhörte. Aber so sind sie eben, die U.S. Open – der Klangteppich des Publikums und der Metropole New York City gehören einfach dazu.
Seit 1881 werden die Herren-, seit 1887 die Damenwettbewerbe der US Open in New York City abgehalten. Ursprünglich wurde das vierte Grand-Slam-Turnier des Tenniszirkus im August / September in Forest Hills (Queens) ausgetragen. 1978 zog man – nur wenige Kilometer entfernt – nach Flushing Meadow. Dort gewann Deutschlands Tennisidol Steffi Graf das Turnier insgesamt fünfmal. 1989 konnte sich auch Boris Becker in die Annalen der Sieger eintragen und gleichzeitig erstmals offiziell von sich behaupten, die Nr. 1 der Welt zu sein.