Black History Month in New York City

New York City feiert afroamerikanisches Kulturerbe

Während des Black History Month stehen alljährlich Kunst und Kultur der schwarzen Bevölkerung im Rampenlicht. Was stadtweit an Events geboten wird, ist beträchtlich, nicht nur in diesem Monat, sondern das ganze Jahr über. Es mag vielleicht überraschen, aber in Amerika wird das afroamerikanische Kulturerbe bereits seit 1926 regelmäßig gefeiert. New York City diente als Zufluchtsort, war wichtiger Part im Kampf gegen Rassismus und entwickelte sich schließlich zu einem Zentrum der schwarzen Kunst und Kultur.

Außer dem berühmtesten schwarzen Stadtviertel, Harlem, gibt es zwei weitere bemerkenswerte afroamerikanische Gemeinden, von denen heutzutage aber nur noch fragmentarische Überbleibsel zeugen, Brooklyn und Staten Island. Äußerst umfangreich hingegen sind historische Zeugnisse und der afroamerikanische Anteil am modernen Kulturbetrieb.

Nur wenige Highlights der "Black History" gehören zum üblichen Standardprogramm eines New York Besuchs. Damit Sie trotzdem nichts verpassen, finden Sie hier eine ganze Reihe von Veranstaltungshinweisen und praktischen Tipps. 

Historischer Hintergrund und Stadtviertel Harlem

Historischer Hintergrund

New York City spielte als Sitz einflussreicher Organisationen eine Schlüsselrolle in der Geschichte der Afroamerikaner. Als Hochburg der Sklaverei-Gegner war auch der Staat New York seiner Zeit deutlich voraus. Er verabschiedete schon sehr früh eine Reihe von Gesetzen: Ab 1799 wurden neugeborene Nachkommen von Sklaven frei gesprochen und somit die Versklavung durch Geburt abgeschafft. 1822 folgte das Wahlrecht für Schwarze, 1827 trat schließlich das Gesetz zur Sklavenbefreiung in Kraft, 38 Jahre vor dem bundesweit verabschiedeten Gesetz von 1865.

Zu den Meilensteinen jener Politik gehörte die Errichtung einer Schule, der African Free School (1787), die Gründung der ersten afroamerikanischen Kirchengemeinde und der ersten afroamerikanischen Tageszeitung Amerikas, Freedom's Journal (1827). Diese Entwicklung führte schließlich dazu, dass sich zahlreiche Schwarze aus dem Süden des Landes in den nördlichen Regionen niederließen. Zudem war die wirtschaftliche Situation im Norden aussichtsreich und das Wahlrecht fortschrittlich.

Stadtviertel: Harlem

Harlem – die ursprüngliche Niederlassung von holländischen Farmern galt für mehr als ein Jahrhundert als das Zentrum für afroamerikanische Kultur und Lebensart schlechthin. Nach Bauboom und Abwanderung reicher Familien in südlichere Stadtteile wurden die günstigen Stadt- und Apartmenthäuser zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend von afroamerikanischen New Yorkern bevölkert. Bereits 1920 war Harlem die bekannteste Community der Vereinigten Staaten. Das darauf folgende Jahrzehnt wurde zu Harlems "Goldener Ära", die neue kulturelle Identität als "Harlem Renaissance" bekannt.

Heute ist die Gegend besonders bei jungen Leuten und Familien sehr beliebt, die sich gerne in den restaurierten Stadthäusern niederlassen, sogar Ex-Präsident Bill Clinton hat sein Büro dort. Die Kombination aus architektonischen Schätzen und einer einzigartigen Kultur und Musik macht diesen Teil New Yorks besonders sehenswert.

Wer die Atmosphäre des Viertels erleben möchte, lässt sich am besten vor Ort nieder. Das aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg stammende Harlem Landmark Guesthouse eignet sich dazu besonders: Es wurde liebevoll restauriert und empfängt seine Gäste mit moderner Ausstattung.

Weitere Informationen bietet Ihnen vor Ort der Harlem Visitor Information Kiosk von NYC & Company.

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Brooklyn & Staten Island – kulturelle & historische Highlights

Brooklyn

Von der vom Afroamerikaner James Weeks gegründeten Ortschaft Weeksville, ab 1838 Heimat für viele Gebildete, sind noch genau vier Gebäude übrig, die 2005 restauriert und als Weeksville Heritage Center wieder eröffnet wurden. Sie befinden sich im heutigen Gegend Bedford-Stuyvesand, den besten Blick auf die Fassaden hat man von der Bergen Street, zwischen Rochester und Buffalo Avenue.

In Bedford gibt es zudem die Old Bridge Street Church, eine alte Station der Underground Railroad. In Brooklyn Heights ist die alte Plymouth Church of the Pilgrims erhalten, in der Henry Ward Beecher, Bruder der bekannten Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe und vehementer Gegner der Sklaverei, vor einer mehr als tausendköpfigen Kirchengemeinde predigte.

Staten Island

Sandy Ground gehört zu den ältesten, dauerhaft bewohnten, freien schwarzen Siedlungen der Nation. 1828 von Captain John Jackson gekauft, ließen sich ab 1830 Menschen nieder, die ihren Unterhalt primär als Austernfischer verdienten. Alle Schulen, Kirchen und Geschäfte waren ausschließlich von und für Schwarze.

Kulturelle und historische Highlights

Der im Zuge eines Bauprojektes wieder entdeckte African Burial Ground ist ein Friedhof aus dem 18. Jahrhundert. Zu den annähernd 20.000 Bestatteten gehören sowohl Sklaven, Männer, Frauen und Kinder, als auch freie Afroamerikaner. Der Friedhof kann montags bis freitags besichtigt werden (290 Broadway, zwischen Duane und Elk Street).

Das Alvin Ailey American Dance Theater, weltweit gefeiertes Tanztheater mit internationaler Besetzung, übt seit seiner Gründung 1958 einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Amerikas Tanz und Musik aus

Adresse:
405 West 55th Street
New York, NY 10019
www.alvinailey.org

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Harlems zählt das Apollo-Theater, das 2014 sein 80. Jubiläum begehen wird. Mit weltbekannten Musikgrößen, von Ella Fitzgerald bis Lauryn Hill, gehört die Institution zu den Meilensteinen im Bereich Black Music und Entertainment. Mittwochs findet mit der "Apollo Amateur Night" eine besonders beliebte Veranstaltung statt. An diesem Tag gehört die Bühne Amateuren, die sich dem kritischen Publikum stellen.

Adresse:
253 West 125th Street
New York, NY 10027
 

Das Carribean Culture Center widmet sich karibischer, afrikanischer und lateinamerikanischer Kunst und Kultur (408 W. 58th St.). Seit mehr als 30 Jahren bereichert das Dance Theatre of Harlem das kulturelle Leben (466 W. 152nd St., www.dancetheatreofharlem.org). Im ehemaligen Wohnhaus von Louis Armstrong befindet sich die Institution Louis Armstrong House & Archieves, die über die Jazz-Legende informiert (34-56 107th Street, Corona, NY 11368). Das Museum for African Art hat die Förderung einer reichhaltigen afrikanischen Kultur zum Ziel (36-01 43rd Avenue, Long Island City, NY 11101).

Seminarveranstaltungen und Vorführungen gehören zum Angebot des Schomburg Center for Research in Black Culture. Mit über 5 Millionen Büchern, Dokumenten und Fotografien gehört die Bibliothek im Center zu den absoluten Schätzen im Bereich Materialsammlungen zur Geschichte der schwarzen Bevölkerung (515 Malcolm X Blvd.).

Zeitgenössische Kunst von Afroamerikanern bzw. Künstlern afrikanischer Abstammung gibt es im Studio Museum in Harlem zu bewundern (www.studiomuseum.org, 144 West 125th Street, New York, NY 10027).

Veranstaltungen

Das ganze Jahr über gibt es ein umfangreiches und vielfältiges Angebot zum Thema Black History. Weitere Informationen über die nachfolgenden Events erhalten Sie beim Greater Harlem Chamber of Commerce (https://harlemweek.com).

Eine lange Tradition kann die Harlem Week vorweisen.

September ist Paraden-Monat: New York feiert Mardi Gras gigantisch karibisch – zur West-Indian-American Day Parade werden sage und schreibe 3,5 Millionen Besucher erwartet (www.wiadca.com). Als größte Black Parade der USA gilt die African-American Day Parade, zu der wieder zahlreiche Musikkapellen erwartet werden.

Im Dezember stehen stadtweit Kwanzaa Feierlichkeiten auf dem Programm, im Januar folgen dann zahlreiche Events anlässlich des Geburtstags von Martin Luther King Jr. 

Details zu Events liefert die Website des Greater Harlem Chamber of Commerce (https://harlemweek.com).

NYC & Company empfiehlt zu diesem Thema folgende Literatur:
Berlin, Ira, Many Thousand Gone: The First Two Centuries of Slavery in North America, Cambridge, MA: Harvard University Press, 1998;
Harris, Leslie M., In the Shadow of Slavery: African Americans in New York City, 1626-1863, Chicago: University of Chicago Press, 2003;
Jackson, Kenneth T., The Encyclopedia of New York, New Haven: Yale University Press, 1995

Sowie diese Website: www.vny.cuny.edu

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