New York City - 1524 bis 1897

1524

Giovanni da Verrazano, italienischer Kaufmann und Navigator im Dienste des französischen Königs Franz I. von Angoulême, entdeckt auf seiner Suche nach der Nordwest Passage die heutige New York Bay. Verrazzano trifft dort auf die Algonquin-Indianer, die ihre Insel "Manahatta" (hügelige Insel) nennen. Die Verrazano-Narrows Bridge, die heute Brooklyn mit Staten Island verbindet, trägt daher seinen Namen.

1526

Der portugiesische Seefahrer Esteban Gómez erforscht Nordamerika im Auftrag von Kaiser Karl V.. Den Fluss, über den er Manhattan erreicht (der heutige Hudson River), tauft er "San Antonio".

1609

Die Holländische Westindische Kompanie entsendet Henry Hudson auf eine weitere Suche nach einer Nordwest-Passage nach Indien. Hudson landet in der New York Bay und folgt dem später nach ihm benannten Fluss stromaufwärts. Allerdings ist seine Entdeckung für seine Auftraggeber zunächst von wenig Interesse.

1613

Die Holländische Westindische Kompanie entscheidet sich, das Gebiet des heutigen New York weiter zu erkunden. Der Niederländer Adriaen Block überwintert mit seiner Crew auf Manhattan. Von Block angefertigte Karten zeigen, dass Manhattan zu der Zeit noch "Nieuw Nederland" heißt.

1621

Die Holländische Westindische Kompanie erwirbt die Handelsrechte für das Gebiet, das sich von Cape May (New Jersey) bis nach Neuengland erstreckt. Wichtiger Grund für die Errichtung des Handelspostens ist die günstige geographische Lage und der natürliche Hafen im Schutz von Long Island.

1624

Die ersten weißen "Auswanderer" (ca. 30 wallonische Familien) siedeln sich in in "Nieuw Nederland" an, nennen ihre Siedlung auf der Südspitze Manhattans "Nieuw Amsterdam" und betreiben mit den dortigen Einwohnern Pelzhandel.

1626

Peter Minuit – deutscher Kaufmann aus Wesel – erwirbt offiziell im Tauschhandel zum Wert von rund 60 Gulden (ca. 24$) die Insel Manhattan. Minuit wird der erste Gouverneur der Insel. Neben dem Pelzhandel nimmt der Ackerbau zu, wofür afrikanische Sklaven herangezogen werden.

1639

Der Däne Johannes Bronck lässt sich nördlich von Manhattan nieder und wird somit zum Gründer der Bronx.

1649

Peter Stuyvesant wird von der Holländischen Westindischen Kompanie als Gouverneur nach "Nieuw Amsterdam" entsendet. Stuyvesant beginnt mit einer gezielten Siedlungsplanung und erläßt Gesetze um Ordnung zu schaffen. Als überzeugter Protestant versucht er die Einwanderung von Juden und englischen Quäkern zu verhindern. Der Pelzhandel und Export nach Holland blüht und die Landwirtschaft wächst.

1653

"Nieuw Amsterdam" dehnt sich innerhalb der unteren Südspitze Manhattans aus. Peter Stuyvesant läßt im Norden einen Schutzwall errichten (die heutige Wallstreet), in der Siedlung die Straßen befestigen und ein Krankenhaus errichten. Stuyvesant beugt sich dem Druck der Westindischen Kompanie, zu deren Aktionären auch reiche Amsterdamer Juden gehören, und erlaubt die Einwanderung von Juden. Die Einwohnerzahl steigt auf 1500 Menschen. Der Wettbewerb zwischen Holländern, Franzosen und Engländern im Pelzhandel wächst.

1655

Die Kämpfe mit den Indianern nehmen zu und gipfeln im "Pfirsichkrieg": Eine Indianerin wird beim Diebstahl von Pfirsichen überrascht und erschossen, was zu einer blutigen Rache der Indianer führt. Fast 30 Farmen werden zerstört, über 100 Siedler getötet und ebenso viele verschleppt.

1662

Stuyvesant lässt den englischen Quäker John Bowne verhaften, was zu weiteren Verstimmungen mit der Westindischen Kompanie und den Engländern führt.

1664

Im Auftrag von James, Duke of York (und Bruder des englischen Königs), landet Richard Nicolls mit 450 Soldaten in Brooklyn. Stuyvesant versucht sich den Engländern zu widersetzen, muss sich aber ob der Übermacht der Engländer und weil ihm die Siedler nicht folgen, kampflos geschlagen geben. Nicolls wird Gouverneur und nennt die Siedlung "New York".

1673

Die Niederländer übergeben New York endgültig an England, nachdem sie es in den vorangegangenen Jahren noch einmal zurückerobert hatten.

1683

Unter den Engländern entwickelt sich New York vom Handelsplatz zu einer Stadt - die erste Stadturkunde wird ausgestellt. Durch die Übernahme des Gebietes durch die Engländer werden die Handelsbeziehungen New Yorks ausgeweitet und seine Rolle als nordamerikanischer Hafen wächst. Von England aus werden der Kolonie aber auch Beschränkungen und unproduktive Maßnahmen wie die Abspaltung New Jerseys auferlegt.

1685

Die ersten französischen Hugenotten treffen in New York ein und entgehen damit ihrer Verfolgung in Frankreich.

1688

New York wird in den Staatenbund Neu-England aufgenommen.

1689

Der in Deutschland geborene Offizier und Kaufmann Jacob Leisler übernimmt die Verwaltung von New York und versucht eine Abspaltung der Kolonie von England.

1691

Die Rebellion von Leisler wird niedergeschlagen. Am 16. Mai 1691 wird er gehängt.

1693

Die Engländer errichten mit 92 Kanonen im "Battery Park" einen Schutz vor feindlichen Angriffen.

1702

Lord Cornbury wird Gouverneur von New York.

1725

Die erste Zeitung New Yorks – die New York Gazette – wird vom Britischen Gouvernment veröffentlicht.

1732

Der Deutsche Johann Peter Zenger gründet das "New York Weekly Journal".

1734

Die Kritik von Johann Peter Zenger am Monopol der New York Gazette und am Gouverneur Lord Cornbury führt zu zehn Monaten Kerker. Den Wunsch nach Selbstbestimmung der New Yorker beantworteten die Briten mit der Belegung hoher Zölle auf die Handelsgüter, was einen Anstieg des Schmuggels nach sich zieht.

1735

Peter Zenger wird durch das Plädoyer seines Anwaltes Andrew Hamilton in einem Aufsehen erregenden Prozess freigesprochen. Die Rede gilt als das erste bedeutende Plädoyer für die Pressefreiheit in der amerikanischen Geschichte.

1741

Denunzianten verbreiten das Gerücht, dass Sklaven die Häuser ihrer Herren in Schutt und Asche legen wollen. Es kommt zu heftigen Unruhen, in deren Verlauf über 30 Sklaven getötet und über 150 verhaftet werden.

1765

England geht siegreich aus den Kriegen gegen die Franzosen und Indianer hervor. Um die Kosten zu decken werden Importsteuern auf Zuckersirup erhoben - der "Sugar Act". Der "Stamp Act" erfordert für jede geschäftliche Transaktion einen Stempel. Beides führt zu erheblichem Widerstand seitens der Kolonisten.

1766

Der "Stamp Act" wird wieder verworfen, aber durch den "Townshend Act" ersetzt. Die Besteuerung von Importen aus Europa führt zum Boykott sämtlicher europäischer Produkte. Die Differenzen erreichen ihren Höhepunkt 1773 in der "Boston Tea Party", bei der Steuerrebellen 342 Kisten Tee in den Hafen Bostons werfen.

1774

Die Strafzölle der Briten führen am 22. April 1774 auch in New York zu einer "Tea Party": Die New Yorker bringen ein englisches Schiff in ihre Gewalt und werfen aus Protest gegen die Teesteuer die Ladung ins Wasser.

1775

In Lexington, Massachusetts, beginnt der amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Als die Unabhängigkeitserklärung in New York verlesen wird, ziehen Demonstranten den Broadway hinunter und stoßen in Bowling Green die Statue von König George III. vom Sockel. General George Washington erringt in Boston einen Sieg gegen die Briten und wählt wegen der starken britischen Besatzung New York als nächstes Ziel. Als Stützpunkt errichtet er im Norden Manhattans Fort Washington. Sein Gegner – General William Howe – besetzt Staten Island. Nach erfolglosen Kämpfen zieht sich Washington im Oktober des Jahres von Manhattan zurück. New York ist in britischer Hand. Während der Handel in den kommenden Jahren in den meisten anderen Häfen zum Erliegen kommt, führt die britische Besatzungszeit (durch die Belieferung der Truppen) zu einem Ausbau des Handels und des Hafens von New York.

1776

New York unterzeichnet nach Philadelphia als zweiter von 13 Staaten den Unabhängigkeitsvertrag. Der erste Großbrand vernichtet weite Teile der Stadt.

1777

Im Jahre 1777 wanderte ein anderer Deutscher in die USA aus, dessen Name dort noch heute in aller Munde ist, Friedrich Wilhelm von Steuben. Als Offizier im preußischen, hohenzollernschen und badischen Heer wurde er von Abgesandten General Washingtons nach Amerika geholt und machte sich dort als erster Generalinspekteur um die Ausbildung der amerikanischen Kontinentalarmee besonders verdient. Diese Ausbildung war die Grundlage für den Erfolg von Washingtons Truppen im Unabhängigkeitskrieg. An diese außerordentliche Leistung wird auch heute noch durch die alljährlich im September stattfindende "Steuben Parade" in New York, Philadephia und Chicago erinnert. In New York ist die Parade nach der Thanksgiving Parade die zweitgrößte im Jahreslauf und wurde 2012 zum 55. Mal gefeiert. Viele deutsch-amerikanische Vereine aus den USA, Musikkapellen und Vereine aus Deutschland, nicht zuletzt auch immer eine der großen Kölner Karnevalsgesellschaften, rechnen es sich zur besonderen Ehre an, bei diesem Fest dabei zu sein.

1778

Der zweite Großbrand zerstört Teile von New York.

1783

Mit dem Frieden von Paris wird die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten besiegelt. Im November ziehen sich die britischen Besatzer aus New York zurück und Washington hält Einzug. Im Dezember verabschiedet er sich von seinen Offizieren in Fraunces Tavern.

1784

Johannes Jakob Astor aus Waldorf in Deutschland kam 1784 mit $25 und sieben Flöten in den USA an. Als begnadeter Kaufmann erwarb er ein unbeschreibliches Vermögen und avancierte zum reichsten Mann des Landes. Er begründete eine Familiendynastie und das weltberühmte New Yorker Hotel Waldorf Astoria. Die Bank of New York wird gegründet.

1788

New York wird Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates und der Vereinigten Staaten von Amerika.

1789

30. April – George Washington wird ein Jahr nach der Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten vor der heutigen "Federal Hall" zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt und hält seine Antrittsrede.

1790

New York City verliert seine Rolle als Hauptstadt an Philadelphia. Sie ist die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten, hat mehr als 33.000 Einwohner und beginnt, sich zur Wirtschaftsmetropole der USA zu entwickeln.

1792

Gründung der Börse in der Wallstreet im Jahre 1792.

1798

Einer Gelbfieber-Epidemie erliegen rund 2000 Bürger der Stadt.

1807

Das erste durch Dampf angetriebene Schiff – das Northern River Steam Boat – nimmt seinen Betrieb zwischen New York und Albany auf.

1810

Nachdem die Besiedlung nördlich der späteren City Hall eingesetzt hat, beauftragten die Stadtverordneten eine Kommission mit der städtebaulichen Planung für New York. New York ist Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem Symbol für Wohlstand geworden. Die äußerst günstige Lage am Hafen fördert die Güterproduktion. Die Reichen breiten sich in den Norden und in die Randbezirke aus, wodurch die Infrastruktur verbessert wird. Durch Großstadtprobleme wie Seuchen und zunehmende Immigration – die Stadt nähert sich den 100.000 Einwohnern – ist jeder 7. New Yorker verarmt und lebt in den neu angelegten Slums.

1811

John Randal legt den Comissioners Plan - einen städtebaulichen Entwurf - vor, der Manhattan in ein Rechteck-Raster aus 30 m breiten Avenues in Nord-Süd-Richtung und 18 m breiten, durchnummerierten Querstraßen einteilt. Randal sieht bereits eine Bebauung bis zur 155th Street vor - diese wird aber erst Ende des 19. Jahrhunderts realisiert.

1812

Castle Clinton wird errichtet. Fertigstellung der City Hall.

1818

Erste Schlepper werden im Hafen von New York eingesetzt.

1820

Die Einwohnerzahl in NYC steigt auf über 123.000 Einwohner und macht die Stadt damit zur größten in den USA. Gebäude aus dieser Zeit zählen zu den ältesten erhaltenen im heutigen New York.

1824

Robert Fulton verliert sein Monopol über den Bau von Dampfschiffen im Staat New York.

1825

Der Erie-Kanal, der die Great Lakes mit dem Hudson verbindet, wird eröffnet. Durch die direkte Seeverbindung nach Chicago steigt die Stellung New Yorks als Seehafen mit idealer Anbindung an das Hinterland.

1830

Fast 40 Prozent des internationalen Handels der USA werden über New York abgewickelt.

1832

Die erste Eisenbahn New Yorks fährt zwischen Harlem und Downtown.

1834

Die New Yorker Staatszeitung mit dem Spitznamen „The Staats" wird von den German Jacksonian Democrats der Stadt gegründet. Die Zeitung gilt als eines der wenigen überlebenden deutschsprachigen Blätter, die bis heute gehalten werden konnten. Im Jahre 2001 haben in den USA nur 8 deutsch schreibende Zeitungen den Konkurrenzkampf überlebt. Die New Yorker Staatszeitung gehört immer noch dazu.

1848

Zwischen 1820 und 1860 kommen Millionen von Einwanderern in die USA. Nach den Iren waren die Deutschen als zweitstärkste Gruppe vertreten. Fast eine Million Deutsche wanderten von 1842 bis 1856 ein, hier erreichten die Einwanderungszahlen Spitzenwerte. Allein im Jahr 1854 wurden 215.000 deutsche Ankömmlinge gezählt. Sie wanderten aus, weil zu Hause kein Auskommen mehr war. Mehr als 4.000 hingegen waren politische Flüchtlinge nach der gescheiterten Revolution von 1848. Berühmt unter diesen Auswanderern wurde Karl Schurz, der spätere U.S. Innenminister und enge Freund Präsident Abraham Lincolns. Die Einwanderer nach 1848 waren Akademiker aller Gebiete. Dies bedeutete einen unschätzbaren Gewinn für die USA. Die deutschen Einwanderer zogen ins "Little Germany", das heutige East Village. Es wurden Geschäfte, Fabriken und Handwerksbetriebe neu gegründet, so dass das Viertel bald "German Broadway" genannt wurde.

1851

Die erste Ausgabe der "New York Times" wird veröffentlicht.

1858

Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux erhalten den Auftrag zur Gestaltung des Central Parks.

1859

Der erste Lift befördert die Gäste im Fifth Avenue Hotel.

1861

Der Bürgerkrieg zwischen den konföderierten Südstaaten und der Union beginnt. New York ist auf Seite der Union. Es stehen nicht genug Freiwillige für den Krieg zur Verfügung, die allgemeine Wehrpflicht wird eingeführt. Es entstehen Konflikte, weil sich die Wohlhabenden durch die Zahlung von 300 $ vom Kriegsdienst freikaufen können.

1863

Im Juli finden die heftigsten Aufstände – "Draft Riots" – der USA statt. Der Mob zieht in großen Scharen sengend und mordend durch die Straßen New Yorks, setzt Häuser in Brand, plündert sie. Erst durch den Einsatz von mehreren Regimenten kann er aufgehalten werden.

1867

Der Prospect Park in Brooklyn wird fertig gestellt.

1868

Die erste Hochbahn fährt extrem laut auf der Greenwich Street.

1872

Das Kaufhaus Bloomingdale's wird eröffnet.

1877

A. G. Bell stellt in New York das Telefon vor.

1880

Das "Dakota Building" wird als erstes großes Apartmenthaus der Luxusklasse gebaut.

1883

Das Wunder der Technik, die Brooklyn Bridge, wird nach 16 Jahren Bauzeit unter Mitwirkung von 600 Arbeitern eingeweiht und verbindet Brooklyn mit Manhattan. Im selben Jahr wird auch die Metropolitan Opera eröffnet. Die Zeit ist von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt.

1886

Am 28. Oktober wird die Freiheitsstatue eingeweiht.

1891

Die Carnegie Hall wird mit einem Konzert unter der Leitung von Peter Tschaikowski eröffnet.

1892

Auf Ellis Island wird ein Einwanderungszentrum eröffnet. Bis zu seiner Schließung 1954 sind rund 17 Millionen Immigranten über Ellis Island nach Amerika eingewandert.

Must do's & See's

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